1932 Sprengung des Schornsteins der letzten Ziegelei

Ehemalige Ziegeleien

Die Zeit der Ziegeleien war in Rethen a. d. Leine (Rethen) endgültig mit der Sprengung des Schornsteins der „Rethener Dampfziegelei Plinke“ (früher R. Breustedt) am 23. August 1932 zu Ende gegangen. Der älteste bekannte Nachweis für das Bestehen einer Ziegelei datiert aus dem Jahr 1836. Für das Jahr 1872 weist das Kartenwerk zur Grundsteuer-Veranlagung 1872 sogar vier Ziegeleien gleichzeitig in Rethen nach[1]. Meistens waren es aber wohl nur zwei Ziegeleien die parallel Ziegel produzierten. Grundlage dieser Feststellungen sind in erster Linie alte Karten, da die tatsächliche Aktenlage für die in Rethen einmal vorhandenen Ziegeleien äußerst dürftig und mager ist.

Nördlich des Weges von Rethen nach Pattensen lag an der Gemarkungsgrenze zu Coldingen (Koldingen), eine Ziegelei, deren Besitzer war 1872 wohl Ernst Lütge (Lütje) und wurde dann mit „Giesecke, Hainholz“ angegeben[2]. 1931 wurde von Theodor Hattendorf in der Chronik Rethen diese Ziegelei als „… früher gab es noch die Ziegelei von Lüttjens an der Coldinger Straße, unweit des Pumpwerks der Zuckerfabrik gelegen …“ beschrieben. Die Zuckerfabrik Rethen und damit auch die Pumpstation wurde 1876 gebaut und nahm im gleichen Jahr ihren Betrieb auf. Wie lange die Ziegelei “Lüttjens“ bestand, ist nicht bekannt. Im Kartenwerk von 1898[3] ist nur noch die Pumpstation nördlich der Koldinger Straße aufgeführt.

Fußnoten

[1] Kartensammlung NLA HA Hann. Nr. 12c Rethen Bd. 36 „Einschätzungs-Kupons der Gemarkung Rethen No. 69, Kartenblatt 1 bis 7“, eingesehen am 4.2.2019

[2] Kupon zum Kartenblatt No. 5, 2tes Blatt

[3] Kartenblättersammlung der „Preußischen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts“, Kartenblatt 3624 Pattensen, Erstausgabe dieser Blätter der Topographischen Karte wurde im Jahr 1896 aufgenommen und im Jahr 1897 (Blatt 3624 Pattensen) bzw. 1898 veröffentlicht. Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, ©  2019